In einer Zeit in der unsere Demokratie stark unter Druck steht, ist es unserem Ortsverband ein zentrales Anliegen das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu bewahren. Am 9. November jährt sich das Novemberpogrom der Nazis zum 87. Mal.
Während der antisemitischen Exzesse [am 9. und 10. November 1938] wurden nach aktuellem Forschungsstand 1.406 Synagogen und Betstuben zerstört, 191 Synagogen in Brand gesteckt. Reichsweit wurden über 7.500 jüdische Geschäfte zertrümmert und geplündert. Nach NS-Bilanz starben während des Pogroms 91 Menschen. Inzwischen geht die Forschung von über 1.500 Todesopfern aus, die während des Pogroms und an seinen Folgen ums Leben kamen. Hinzu kommen unzählige Menschen, die beschimpft, verprügelt, durch Straßen gehetzt und vergewaltigt wurden. [Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung]
Auch in Bad Lippspringe wurden jüdische Familien in dieser Nacht terrorisiert, zusammengetrieben und gezwungen in die Lippequelle zu steigen. Dort wurden sie für mehrere Stunden festgehalten. [Quelle: Arbeitsgruppe Stolpersteine Bad Lippspringe, Klaus Karenfeld]
Im März 2018 wurde die „Arbeitsgruppe Stolpersteine Bad Lippspringe“ gegründet, die sich als überparteilische Gruppierung versteht und die Verlegung von insgesamt 38 Stolpersteinen an acht verschiedenen Stellen in Bad Lippspringe in den Jahren 2019 und 2020 initiierte (Infoflyer) – als Gedenken an vertriebene und ermorderte Jüd*innen und Zeug*innen Jehovas aus Bad Lippspringe. Ausführliche Informationen zu den Familien Abrahams, Edelmann, Kusserow, Lewy, Lorch, Meyer und Naumann sowie der Arbeitsgruppe finden sie auf der Webseite der „Arbeitsgruppe Stolpersteine Bad Lippspringe„.
Die AG Stolpersteine Bad Lippspringe lädt am Sonntag, 09.11.2025 um 19 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Pogromnacht 1938 ein. Treffpunkt ist der Gedenkstein an der Kurparkstraße (Höhe Wasserspielplatz).
